Reisebericht Wohnmobilstellplätze Norwegen Oslo

Wohnmobil Reisebericht Camping Norwegen Oslo

Wohnmobil Reisebericht Camping Norwegen Oslo

Wer mit dem eigenen Wohnmobil bzw. mit dem eigenen Camper von Deutschland in Richtung Norwegen aufbricht, der hat im Prinzip drei Optionen: Komplett über Landwege zu reisen, die aber mit hohen Maut und Spritkosten verbunden sind. Option Nummer zwei ist die Anreise auf dem Seeweg direkt ins Herz Norwegens, direkt nach Oslo. Letztlich die Optionen Land – und Seewege zu kombinieren. So wäre es möglich mit dem Wohnmobil bis an die nördlichste Spitze Dänemarks zu reisen und dort erst per Schiff über das Skagerrak vom dänischen Hirtshals zum norwegischen


Kristiansand überzusetzen. Der ausschließliche Landweg würde über den Großen Belt und die Verbindung Kopenhagen Malmö führen. Dann aber sind erhebliche Mautgebühren für die beiden monumentalen Ostseebrücken zu entrichten. Unsere Anreise, mit dem Ziel Oslo, führte uns ganz entspannt über Schleswig Holsteins Landeshauptstadt Kiel mit der Color Line Kreuzfahrtfähre innerhalb von 20 Stunden, direkt in das Herz Oslos. Wer seine Reise früh planen und buchen kann, wer mit einer Innenkabine und Verpflegung aus den einfacheren Restaurants leben kann, der dürfte sogar einen Preisvorteil auf diesem Weg erhalten.

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Die Einschiffung in Kiel ist ein Kinderspiel, alles läuft nervenschonend und souverän ab. Jedenfalls war das unser

Fährverbindung Kiel Oslo Skandinavien Color Line ColorMagic
Fährverbindung Kiel Oslo Skandinavien Color Line ColorMagic

positiver Eindruck. Wir waren relativ früh am Hafen um ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben. Auf dem mehrere Fußballfelder großen Vorplatz sind circa zwei Dutzend Fahrspuren für PKW, LKW und Reisemobile. Der freundliche Mitarbeiter der Reederei, der seinen Dienst in einem kleinen Häuschen an jeder geöffneten Fahrspur leistet hat uns schon mit unserem Familien Namen willkommen geheißen und nach einem kurzen Check unserer Dokumente einfahren lassen. Ganz entspannt habe ich dann im Hafenbereich ein paar Bilder und Videosequenzen geschossen, ein Brötchen aus dem Bordproviant verzehrt und so unsere Wartezeit von etwa 90 Minuten überbrückt.

Autofähre Color Line Kiel Oslo Autodeck der Color Magic
Autofähre Color Line Kiel Oslo Autodeck der Color Magic

Dann begann die eigentliche Verschiffung. Nach und nach rückte die Schlange der PKW und der wenigen Wohnmobile auf das Heck der Kreuzfahrtfähre ColorMagic vor. Unser Wohnmobil wurde im Bereich der LKW’s im unteren Fahrzeugdeck verstaut. Mit dem nötigsten Gepäck für eine Nacht an Bord, haben wir uns dann vom Autodeck auf den Weg zu unserer Kabine gemacht. Wer ein paar Decks über das Treppenhaus nicht scheut, der erspart sich ein gewisses Gedränge an den Vier Fahrstühlen, die vom Autodeck in die oberen Decks des Schiffes führen. Viele Mitarbeiter des Schiffes stehen auf den Gängen und Fluren und weisen den Passagieren freundlich den Weg zu ihren Kabinen. Wir hatten eine Außenkabine gebucht um ja jede einzelne Schäre der Fjorde zu sehen und fotografieren zu können.

Pünktlich um 13 Uhr legte unsere Fähre mit einem lauten Signal aus dem mächtigen Schiffshorn in Kiel ab. An diesem wunderbaren Tag im August 2016 hatten sich insgesamt 4 Kreuzfahrschiffe und zwei große Fährschiffe im Hafen versammelt.

Kieler Förde. Blick vonder ColorMagic Oberdeck
Kieler Förde. Blick vonder ColorMagic Oberdeck

Da wir als erstes Schiff, ganz von der Südspitze des Kieler Hafen aufbrachen, fuhren wir an allen Anderen vorbei und konnten so die der Reihe nach die Fähre Stena Germanica, Aida Luna, MSC Musica und on Top als Highlight auch die Queen Elizabeth, bewundern. Etwas weiter in Richtung Einfahrt zur Holternauer Hochseeschleuse lag am gegenüberliegenden Ufer noch ein weiteres Kreuzfahrschiff der AIDA Rederei.


Nach einem großartigen Abendessen im Hauptrestaurant begaben wir uns an Deck um die Durchfahrt unter

Restaurant Oceanic, auf der ColorMagic. Fährüberfahrt Kiel Oslo - mit der Colorline
Restaurant Oceanic,auf der ColorMagic. Fährüberfahrt Kiel Oslo – Skandinavien

der Brücke „Storebæltsbroen „, bekannt als die Brücke über den Großen Belt, zu genießen und gefühlte hunderte von Bildern auf den Speicherchip der Digitalkamera zu brennen. Schnell verging der Abend und wir begaben uns in die Kabine um mit all den neuen Eindrücken im Kopf  etwas Schlaf zu finden.

Die Brücker Große Belt vom Oberdeck der ColorMagic von der Color Line
Die Brücker Große Belt vom Oberdeck der ColorMagic von der Color Line

In den frühen Morgenstunden jedoch bekamen wir einen kleinen Eindruck von dem was auf See jederzeit passieren kann. Unser Schiff hob seinen Bug aus dem Wasser und tauchte spürbar wieder tief  ein. Die Bewegungen waren so stark, dass jedes Eintauchen den Kopf derart in die Kissen drückte, das der Nacken zu schmerzen begann.

Am nächsten Morgen nahmen wir ein vorzügliches Frühstück im Restaurants ein und genossen das Einlaufen in den Hafen von Oslo.

Sich mit dem Schiff, durch den Oslofjord, Norwegens Hauptstadt zu näheren, ist die wohl schönste Art des Reisen in den hohen Norden Europas. Die weltoffene und lebendig Stadt Oslo ist für viele Norwegen Urlauber das erste Etappenziel. Dieses Ziel liegt eingebettet von der ursprünglichen grünen Natur am Ende des Oslofjord. Hier befinden sich noch einige Festungen in den weitläufigen Wäldern, die an die Grenze zu Schweden erinnern. Gegenüber im Westen des Fjord liegen die alten Orte der Waalfänger, Tondsberg und Sandefjord. Im Süden liegen die Feriendomizile der Norweger. Hier befinden sich unzählige kleine weiße und rotbraune Holzhäuser, auf dutzenden kleinen Inseln. Aber auch etliche stattliche Villen, zeugen von dem Wohlstand der Reeder und Kaufleute, die ihre Stammsitze in Oslo haben. Von den sommerlichen Sandstränden ist es nur ein Katzensprung in die Berge. Gut sichtbar über den nördlichen Höhen der Stadt ist die berühmt Skiflugschanze, der Holmenkollen zu sehen.

Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir die ColorMagic und stellen uns den durchdringenden Blicken der jungen Zollbeamten, die jedes Fahrzeug in Augenschein nehmen, welches vom Schiff rollt. Unser Navigationssystem ist schon für den Wohnmobilstellplatz, Sjølyst Marina – Bestumkilen Drammensveien 160, 0277 Oslo, Norwegen , programmiert. Uns ist bewusst, als wir den Hafenbereich verlassen hatten und auf die Stadtautobahn auffuhren, dass nun eine Maut fällig wurde. Wer etwa 20% sparen möchten, der kann sich zuvor im Internet registrieren lassen, dies geht aber nur in Vorkasse und man muss einen gewissen bürokratischen Aufwand in Kauf nehmen. Alle Einzelheiten dazu findet man auf der folgenden Internetseite: Autopas

Wir sind jedoch ohne eine Registrierung frei und frech durch Oslo und sein Umland gefahren ohne jedwede Registrierung. Im Oktober 2016 erhielten wir Post aus Oslo, deren amtlich wirkender Kuvert mich zuerst an ein Verkehrsvergehen denken lies, sich jedoch als harmlose, 660 Norwegische Kronen beinhaltende Mautabrechnung entpuppte. Umgehend überwiesen wir knapp 7,00 € auf eine deutsches Konto der Norweger.

Oslo bei Nacht. Aufnahmeort ist das Restaurant im Hotel Radisson Blu Plaza im 34ten Stockwerk des Hotel
Oslo bei Nacht. Aufnahmeort ist das Restaurant im Hotel Radisson Blu Plaza

Auf dem Stellplatz an der Marina Sjølyst war das Glück auf unserer Seite, denn wir konnten einen Stellplatz in der ersten Reihe, ganz am Ende der Hafenanlage bekommen. Direkt am Wasser gelegen, sehr ruhig und dennoch im Herzen der Metropole Oslo. Eine Vorreservierung ist nicht leider nicht möglich, aber viele Reisemobillisten, die den Stellplatz zum ersten Mal anfahren, scheuen sich möglicher Weise ganz nach hinten durch zu ziehen. Der Weg führt über eine schmale, aber ausreichend stabile Brücke, vorbei an einem kleinen Imbisslokal. Die Stromanschlüssen befinden sich an kleinen Betoninseln, die etwa alle 50 bis 100 Metern installiert sind. Hier erweisen sich ausreichend lange Kabelverbindungen an Bord des Wohnmobils als äußerst Vorteilhaft ! Zwar kann das Zentrum mit dem öffentlichen Nahverkehr erreicht werden, wir haben uns jedoch ein Taxi gegönnt, das zwar recht teuer ist, aber dafür brachte es uns völlig entspannt in das Herz Norwegens.

In Kürze verlinken wir hier den zweiten Teil unserer Norwegen Reise.